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Der richtige Umgang mit Hitze und Sonne im Sommer

Sommer, Sonne – raus geht's an die frische Luft, ins Freibad oder an den Badesee. Das ist wunderbar für Eltern und Kinder. Damit Sie diese Freude ungetrübt genießen können, behalten Sie Folgendes im Blick und handeln Sie bei Sonnenstich, Hitzschlag und Sonnenbrand direkt, aber besonnen.

Wenn wir das wissen, ist Vorbeugen einfach!

  • richtige Kleidung

    • witterungsangepasste, atmungsaktive Kleidung
    • nicht zu warm und trotzdem gut geschützt
    • lockere Kleidung mit richtigem Lichtschutz

  • Kopf schützen
    Schützen Sie den Kopf Ihres Kindes durch eine Kappe mit Nackenschutz oder einen breitkrempigen Hut.
  • ausreichend trinken
    Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt. Ein Säugling sollte 16% seines Körpergewichts pro Tag trinken.
  • auskühlen im Wasser vermeiden
    Wenn Ihr Kind im/am Wasser spielt, achten Sie auf blaue Lippen. Spätestens dann muss Ihr Kind aus dem Wasser und abgetrocknet werden.
  • bei Reisen
    Gewöhnen Sie Ihr Kind langsam an die neuen klimatischen Verhältnisse: Aktivitäten, Zeit in der Sonne oder am Wasser.

Regulierung der Körpertemperatur

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Zentrum zur Regulierung der Körpertemperatur noch in der Entwicklung. Deshalb reagiert deren Körper auf die Außentemperatur anders als unser erwachsener Körper.

Ferner ist beim Kind das Verhältnis von Körperoberfläche zum Körpergewicht anders als beim Erwachsenen. Es wird viel mehr Wärme abgegeben. Deshalb können Kinder auch bei warmem Wetter und Sonnenschein allein durch den Wind oder beim Planschen im Wasser auskühlen. Bei Säuglingen gibt es kein Kältezittern, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Säuglinge und Kleinkinder haben kaum Kopfhaare zum Schutz gegen die Sonneneinstrahlung, deshalb ist eine Kopfbedeckung dringend notwendig.

Flüssigkeitsverlust

Weil bei Säuglingen und Kleinkindern der Flüssigkeitsverlust über die Haut und die Nieren größer ist, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind immer genug trinkt.

Der Sonnenstich wird durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf ausgelöst und tritt typischerweise erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Ursache ist eine Reizung der Hirnhaut.

Am und im Wasser entsteht ein Sonnenstich durch die Reflexion der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche noch schneller. Das passiert unabhängig von der Außentemperatur!

Ihr Kind hat einen roten, heißen Kopf, Kopfschmerzen und kann den Kopf nur mit dem ganzen Körper drehen und den Kopf nicht nach vorne beugen.

Zuerst treten Übelkeit und Erbrechen auf. Es kann sich sogar eine Bewusstlosigkeit entwickeln. Kinder sind oft so ins Spiel vertieft, dass sie die Schmerzen ignorieren.

  • bringen Sie Ihr Kind in den Schatten.
  • der Kopf muss höher liegen als die Beine. Als Eselsbrücke: "Kopf rot - Kopf hoch"
  • der Hals soll "gerade" und nicht abgeknickt liegen, damit der Blutfluss zum Gehirn ungehindert ist
  • kühlen Sie die Stirn und den Nacken mit einem feuchten Tuch
  • wird Ihr Kind bewusstlos, legen Sie es in die stabile Seitenlage

Kann sich der Körper nicht mehr ausreichend über die Haut nach außen abkühlen, kommt es zu einem Hitzestau: dem Hitzschlag. Der Hitzestau tritt nicht nur bei hohen Außentemperaturen auf. Oft reicht es schon, Kinder bei normaler Sonneneinstrahlung im Auto zurückzulassen. Auch unpassende oder luftundurchlässige Kleidung kann zu diesem Hitzestau führen.

  • gerötete, heiße, trockene Haut am gesamten Körper
  • erhöhte Körpertemperatur
  • im weiteren Verlauf können Schockzeichen auftreten

Ihr Kind ...

  • hat einen roten Kopf und einen roten Körper
  • hat einen heißen Kopf und einen heißen Körper
  • kann später blass werden

  • bringen Sie Ihr Kind in den Schatten
  • der Kopf muss höher liegen als die Beine. Als Eselsbrücke: "Kopf rot - Kopf hoch"
  • der Hals soll "gerade" und nicht abgeknickt liegen, damit der Blutfluss zum Gehirn ungehindert ist
  • kühlen Sie von den Händen und Füßen zur Körpermitte (von innen nach außen) mit feuchten Tüchern
  • wird Ihr Kind bewusstlos, legen Sie es in die stabile Seitenlage

Der Sonnenbrand ist eine Verbrennung der Haut. Er startet mit einer schmerzhaften Rötung der Haut (Verbrennung 1. Grades). Bei tieferer Schädigung kommt es zur Blasenbildung (Verbrennung 2. Grades) und Gewebszerstörung (Verbrennung 3. Grades).

Wenn große Hautbereiche betroffen sind, kann der damit verbundene Flüssigkeitsverlust zum Schock führen. Verbrennungen und damit verbundene Flüssigkeitsverluste sind bei einem Kind gefährlicher als bei Erwachsenen.

  • Rötung, Schwellung, Schmerz (Verbrennung 1. Grades)
  • Blasenbildung (Verbrennung 2. Grades)

Durch den Flüssigkeitsverlust über die Brandblasen/-wunden kann ein Schock auftreten. Ihr Kind ...

  • hat eine blasse, kalte und nasse Haut
  • hat (vielleicht) blaue Lippen
  • atmet schnell und flach
  • ist unruhig und hat Angst
  • hat einen schnellen, flachen Puls

Wenn nur eine Rötung aufgetreten ist, können Sie vorsichtig kühlen und eine After Sun Lotion auftragen.

Bei Auftreten von Brandwunden:

Zur Schmerzlinderung können Verbrennungen an Arm und Bein bis zu einer Fläche in der Größe des Unterarms lokal mit Leitungswasser gekühlt werden. Es soll nur so lange gekühlt werden, bis es zu einer Schmerzlinderung kommt und die betroffene Person dies als angenehm empfindet und keine Kälteanzeichen zeigt. Das große Risiko einer Unterkühlung muss unbedingt vermieden werden. Eine intensivere Kühlung hätte nach aktuellem Wissenstand zudem keine positive Wirkung auf die Verbrennungsschwere. Decken Sie die Brandwunde keimfrei mit einem Verbandtuch oder einer für Brandwunden geeigneten Wundauflage (nicht verklebend) ab. Achten Sie darauf, keinen Druck auf die Wunde auszuüben.

4 Maßnahmen, die bei jedem Notfall richtig und wichtig sind

  1. prüfen Sie die lebenswichtigen Funktionen (Bewusstsein, Atmung) und schauen Sie nach dem Zustand Ihres Kindes.
  2. haben Sie den Notruf, wenn notwendig, schon erledigt? 112
  3. erhalten Sie die Eigenwärme: Eine Rettungsdecke wärmt und gibt Ihrem Kind ein sicheres Gefühl. Legen Sie die Rettungsdecke über und unter Ihr Kind.
  4. trösten und betreuen Sie Ihr Kind, beruhigen Sie es und bleiben an seiner Seite. Lenken Sie es ab.

Merke!

Auf einen Blick

  • Kind dem Wetter entsprechend kleiden
  • achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt
  • auf erste Anzeichen eines Sonnenstiches, -brandes oder Hitzeschlages achten und das Kind in den Schatten bringen

Die Erfahrung der Schwerkraft – Stürze

Als Elternteil kann man nicht stolzer sein, wenn das eigene Kind die ersten Schritte macht.

In voller Größe aufgerichtet kommen die Kinder dann natürlich auch an Vieles im Haushalt heran, was vorher für sie außer Reichweite war (wie z. B. die heiße Herdplatte). Auf zunehmend flinken Füßen wird der Aktionsradius des Kindes immer größer und sein Fortbewegungstempo nimmt zu.

Umso wichtiger ist es, dass man seine eigenen vier Wände so weit wie möglich "kindersicher" gestaltet.

Beim Kind ist der Kopf im Verhältnis zum restlichen Körper deutlich größer als bei Erwachsenen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hierbei Verletzungen besonders häufig sind. Nicht immer sind Verletzungen im Kopfbereich von außen erkennbar, häufig ist nur eine Schwellung (Beule) oder ein Bluterguss zu sehen. Gefährlich sind die Einwirkungen auf das Gehirn. Durch einen Sturz auf den Kopf kann eine Gehirnerschütterung entstehen. Das Gehirn schlägt dabei auf die Innenseite der Schädeldecke. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Gehirnblutung entstehen.

Eine Gehirnerschütterung können Sie so erkennen:

  • Hinweise auf eine typische Situation, z. B. ein Sturz
  • Veränderungen des Bewusstseins

    • Benommenheit bis Bewusstlosigkeit, die ggf. nur wenige Sekunden anhält
    • gegebenenfalls nach einer bewusstseinsklaren Zeit erneute Benommenheit.
    • Gedächtnis-/Erinnerungslücke rund um den Vorfall
    • fehlende örtliche und zeitliche Orientierung (verwirrt)
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Übelkeit bis zum Erbrechen
  • Platzwunde, Prellmarke

Hinweis:
Lassen Sie Ihr Kind auch bei einer "leichten" Gehirnerschütterung ärztlich untersuchen, denn auch bei leichten Gehirnerschütterungen besteht die Gefahr einer Hirnblutung. Suchen Sie, wenn nötig, eine Kinderklinik auf.

  • legen Sie Ihr Kind flach auf den Rücken
  • lagern Sie den Kopf höher als den Körper, der Hals soll "gerade" und nicht "abgeknickt" liegen, damit der Blutfluss zum Gehirn unbehindert ist
  • bei anhaltender Bewusstseinstrübung: Legen Sie Ihr Kind schon frühzeitig in die stabile Seitenlage

Hinweise auf eine typische Situationen, z. B. ein Sturz

  • Bauchschmerzen ggf. zusammen mit brettharter, gespannter Bauchdecke: Oft nimmt Ihr Kind deshalb auch eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu verringern
  • ggf. Wunde im Bauchbereich
  • ggf. Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
  • ggf. verändert sich die Atmung (schnell und flach)
  • Übelkeit bis zum Erbrechen

  • legen Sie Ihr Kind flach auf den Rücken!
  • legen Sie ein Polster unter Nacken und Knie Ihres Kindes, um die Bauchdecke zu entspannen und die Schmerzen zu verringern!
  • wenn Ihr Kind eine andere Stellung (z. B. "Embryonalhaltung") findet, in der es noch weniger Schmerzen hat, ist das in Ordnung!
  • unterstützen Sie Ihr Kind beim möglichen Erbrechen!
  • bei Bewusstlosigkeit: Legen Sie Ihr Kind in die stabile Seitenlage!
  • bei einer Wunde: Diese versorgen Sie entsprechend der grundsätzlichen Regeln bei der Wundversorgung

Man unterscheidet bei Verletzungen der Knochen und Gelenke zwischen:

Prellung, Verstauchung

  • Rötung und Schwellung
  • Druck- und Bewegungsschmerz

Verrenkung von Gelenken

  • Rötung und Schwellung
  • heftige Schmerzen
  • Ihr Kind nimmt eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu verringern
  • unnatürliche Form und Stellung des Gelenks
  • eingeschränkte Beweglichkeit in dem betroffenen Gelenk

Knochenbruch

  • Rötung und Schwellung
  • Druck-, Bewegungs- und Stauchungsschmerz
  • unnatürliche Beweglichkeit (z. B. an gelenkfreien Körperabschnitten)
  • sichtbare Knochenenden oder -splitter in einer Wunde

Stellen Sie die betroffene Extremität ruhig! Korrigieren Sie dabei die Stellung nicht! Zumeist nimmt Ihr Kind schon selber die Stellung ein, in der es die wenigstens Schmerzen verspürt. Unterstützen Sie die Schonhaltung.

Möglichkeiten der Ruhigstellung

Arm (das Armtragetuch)

Verwenden Sie zwei Dreiecktücher aus einem Verbandkasten oder Ihrer Hausapotheke. Bilden Sie mit dem ersten Dreiecktuch eine Schlinge und legen Sie den betroffenen Arm vorsichtig hinein. Führen Sie die Enden des Dreiecktuchs zum Nacken Ihres Kindes und verknoten sie diese. Das zweite Dreiecktuch wird über das Armtragetuch und rund um den Oberkörper Ihres Kindes geführt und verknotet. So kann der Arm nicht vor dem Körper hin- und herschwingen, wobei Schmerzen entstehen könnten.

Behelfsmäßig nutzen Sie die Oberbekleidung Ihres Kindes. Krempeln Sie dazu das T-Shirt oder den Pulli Ihres Kindes vorsichtig über den betroffenen Arm, sodass sich eine "Schlaufe" bildet.

Bein

  • polstern Sie beide Seiten des betroffenen Beines z. B. mit zusammengerollten Decken oder Kissen
  • kühlen Sie die Schwellung mehrfach für einige Minuten!
  • bei einer Wunde: Versorgen Sie diese entsprechend der grundsätzlichen Regeln bei der Wundversorgung

Wichtig!
Tipps im Überblick

  • beachten Sie die " Checkliste für ein sicheres Zuhause "
  • schützen Sie Ihr Kind mit Helm, Ellbogen- und Knieschützern
  • lagern Sie bei Kopfverletzungen den Kopf des Kindes höher als den Körper
  • sind Knochen oder Gelenke verletzt, stellen Sie die betroffene Extremität ruhig

Stürze mit dem Fahrrad, Roller und Co.

Das Gleichgewicht zu halten ist ein wichtiger Entwicklungsschritt Ihres Kindes. Fahrrad fahren z. B. schult den Gleichgewichtssinn sowie die Koordination. Mit zunehmendem Tempo erhöht sich jedoch auch das Verletzungsrisiko.

Durch einfache Vorbeugemaßnahmen kann das Verletzungsrisiko beim Fahrrad oder Roller fahren minimiert werden. Geben Sie Ihrem Kind Raum sich zu erproben, aber haben Sie trotzdem seine Sicherheit im Auge.

Merke!

Auf einen Blick

  • Wunden keimfrei abdecken und Schmerzen stillen
  • Blutung stoppen
  • prüfen, ob ein ausreichender Tetanusschutz besteht
  • bei zu starker Blutung einen Druckverband anlegen

Zecken, FSME und Borreliose

Auf Wiesen und Sträuchern warten Zecken, um sich bei einer Berührung durch Mensch oder Tier mitnehmen zu lassen. Sie krabbeln dann an eine geschützte Körperstelle, um sich dort vollsaugen zu können. In Mitteleuropa können sie Krankheiten wie Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

  • Kleidung: hell, an Armen und Beinen lang, dicht abschließend aber locker
  • Zecken können durch das Auftragen eines Insektenschutzmittels (Repellents) auf die Haut bzw. auf die Kleidung abgeschreckt werden. Die Wirkung hält etwa 4 Stunden an
  • bei Reisen in Verbreitungsgebiete der FSME: Impfung 3–6 Wochen vor dem Urlaub. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, welche Gebiete hierzu gehören
  • nach Spaziergängen und Wanderungen in der Natur Kleidung und insbesondere die Haut nach Zecken absuchen, krabbelnde Zecken abstreifen

Suchen Sie nach Zecken, besonders in gut geschützten Körperregionen: Von der Zecke sind lediglich der rundliche, braune Hinterleib und direkt an der Einstichstelle die acht Beine zu erkennen.

  • Erkennen der Borreliose:
    Etwa 3 Tage bis 4 Wochen nach dem Stich sehen Sie eine zunehmende kreisförmige Rötung um die Stichstelle (mindestens Größe einer Euro-Münze).
  • Erkennen der FSME:
    Sie beobachten, dass etwa 2 bis 14 Tage nach dem Stich eine erste Erkrankungsphase mit grippeähnlichen Symptomen beginnt.

  • entfernen Sie die Zecke mit einer speziellen Pinzette oder einer Zeckenkarte sachgemäß und vollständig (keinesfalls herausdrehen), ohne den Körper der Zecke zu quetschen oder den Kopf abzureißen.
  • legen Sie die Zecke zur Kontrolle der Vollständigkeit auf einen hellen Untergrund
  • gelingt Ihnen die Entfernung der Zecke nur teilweise oder nicht, lassen Sie sich von einem Arzt helfen. Desinfizieren Sie die Stichstelle und kleben Sie eventuell ein Pflaster darüber
  • kontrollieren Sie in den nächsten Stunden und Tagen die Stichstelle und beobachten Sie das Gesamtbefinden des Kindes
  • ergeben sich Hinweise für eine Borreliose oder FSME: Suchen Sie umgehend den Arzt auf!
  • alle unklaren Krankheitszustände nach einem Zeckenstich sind abzuklären, wobei der Arzt natürlich auf den vorangegangenen Stich hinzuweisen ist

Merke!

Auf einen Blick

  • nutzen Sie Insektenschutzmittel
  • informieren Sie sich über Impfungen
  • kontrollieren Sie insbesondere geschützte Körperregionen
  • entfernen Sie die Zecke sachgemäß und vollständig

Fremdkörper in den Atemwegen

Sobald das Baby greifen kann, steckt es alles in den Mund, denn Zunge und Lippen sind in diesem Alter die wichtigsten Sinnesorgane. Ihr Kind entdeckt seine Welt mit Nuckeln, Lecken und Kauen. Manche Kinder tun das sehr ausgeprägt, andere weniger. Diese Phase dauert bis weit in das zweite Lebensjahr hinein an.

Achten Sie darauf, dass sich kleine Spielzeugteile und Alltagsgegenstände, aber auch Bonbons und Nüsse außerhalb der Reichweite Ihres Kindes befinden. Greifringe aus Holz, interessantes Spielzeug mit unterschiedlichen Oberflächen oder ein Kuscheltier sind zum Spielen und Erkunden viel besser geeignet.

Sobald sich Ihr Kind selber fortbewegen kann, tragen Sie dafür Sorge, dass es in seiner neuen Reichweite nichts Gefährliches in die Hände bekommt.

Nicht in die Reichweite von Kleinkindern gehören:

  • Erdnüsse, Bonbons, Obstkerne
  • kleinteiliges oder in kleine Teile zerlegbares Spielzeug
  • Münzen, Knöpfe, Batterien
  • Zigarettenkippen

Kleine Gegenstände können leicht verschluckt werden. Dabei gelangen sie auch schnell mal in die Luftröhre. Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf. Plötzlich hustet das Kind und ringt um Luft.

Bevor Sie starten: Ziehen Sie – sofern griffbereit – Einmalhandschuhe an!

Was stellen Sie in diesem Fall fest?

  • Ihr Kind hustet heftig, es würgt und in manchen Fällen erbricht es dabei.
  • es hat blaue Lippen und ein rotes Gesicht.
  • Sie können an Mund und Nase Ihres Kindes keine Atmung feststellen.
  • Ihr Kind wird nach einiger Zeit bewusstlos.

  • Sofort den Notruf (112) anrufen.
  • Den Fremdkörper entfernen.

Ist Ihr Kind jünger als ein Jahr? Dann gehen Sie wie folgt vor.

  • Legen Sie den Säugling bäuchlings auf Ihren Unterarm, den Sie zum Beispiel im Sitzen auf Ihrem Bein abstützen. Sorgen Sie dafür, dass der Oberkörper des Kindes nach unten hängt.
  • Klopfen Sie mit der flachen Hand einige Male auf dem Rücken zwischen die Schulterblätter.

Funktioniert dieser erste Versuch zum Entfernen des Fremdkörpers nicht, folgt der zweite Versuch:

  • Legen Sie den Säugling nun mit dem Rücken auf Ihren Unterarm. Halten Sie seinen Kopf mit einer Hand.
  • Legen Sie zwei Finger auf das untere Drittel des Brustbeins, dem Druckpunkt bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
  • Drücken Sie 5 Mal wie bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung auf den Brustkorb.
  • Prüfen Sie dann, ob die Maßnahme erfolgreich war.
  • Wenn nicht, drücken Sie wieder 5 Mal den Brustkorb.

Wenn die Maßnahme wieder nicht erfolgreich war:

  • Klopfen Sie 5 Mal auf den Rücken zwischen die Schulterblätter, dann drücken Sie 5 Mal auf den Brustkorb - immer im Wechsel.

Ist Ihr Kind älter als ein Jahr? Dann gehen Sie wie folgt vor.

Es beginnt ähnlich wie beim Säugling.

  • Sorgen Sie dafür, dass der Oberkörper der tiefste Punkt des Körpers wird. Legen Sie Ihr Kind über Ihre eigenen Beine oder fordern Sie es auf: "Beuge dich weit nach vorne!"
  • Klopfen Sie mit der flachen Hand einige Male zwischen die Schulterblätter.

Funktioniert dieser erste Versuch zum Entfernen des Fremdkörpers nicht, folgt der zweite Versuch:

  • Stellen Sie sich hinter Ihr Kind.
  • Legen Sie eine Faust unter das Ende seines Brustbeins zwischen die beiden Rippenbögen.
  • Halten Sie die Faust mit Ihrer anderen Hand fest.
  • Ziehen Sie dann die Faust nach hinten und oben. Das ist der sogenannte "Heimlich-Handgriff".
  • Tun Sie das bis zu 5 Mal.

Wenn Ihr Kind - egal welchen Alters - bewusstlos wird, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung!

Das sehen Sie zum Beispiel in unserem Video "Fremdkörper in den Atemwegen".

Wenn die Versuche erfolgreich waren, den Fremdkörper aus den Atemwegen zu befreien:

  • setzen Sie Ihr Kind mit erhöhtem Oberkörper hin, damit es frei atmen kann
  • öffnen Sie Ihrem Kind enge Kleidung an der Brust
  • öffnen Sie ein Fenster, so kommt frische Luft zu Ihrem Kind

Wichtig!

Wenn ein sehr kleines Teilchen "eingeatmet" wurde, reagiert Ihr Kind mit Husten- und Würgereiz. Oftmals bekommt es aber noch gut Luft.

Auch, wenn dann ein sogenanntes "stilles Intervall", also eine Zeit ohne Symptome, auftritt, sollten Sie Ihr Kind trotzdem zur ärztlichen Untersuchung bringen. Damit schließen Sie aus, dass es durch eine Verletzung oder einen Restfremdkörper in den unteren Atemwegen eine Entzündung und später ggf. eine Verlegung entstehen kann.

Fremdkörper in den Atemwegen
4 Maßnahmen, die bei jedem Notfall richtig und wichtig sind

  1. Prüfen Sie die lebenswichtigen Funktionen (Bewusstsein, Atmung) und schauen Sie nach dem Zustand Ihres Kindes.
  2. Haben Sie den Notruf, wenn notwendig, schon erledigt? 112
  3. Erhalten Sie die Eigenwärme: Eine Rettungsdecke wärmt und gibt Ihrem Kind ein sicheres Gefühl. Legen Sie die Rettungsdecke über und unter Ihr Kind.
  4. Trösten und betreuen Sie Ihr Kind, beruhigen Sie es und bleiben an seiner Seite. Lenken Sie es ab.

Merke!

Auf einen Blick

  • Keine Kleinteile in Reichweite liegen lassen.
  • Wenn Ihr Kind - egal, welchen Alters - bewusstlos wird, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung!
  • Sofort den Notruf (112) anrufen!

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